Verschoben vom 15.3.2020! Reihe XIII: Zwischen Mars und Venus
Cancionero de la Sablonara – spanische Hofmusik des 17. Jahrhunderts
18.00 Uhr Konzerteinführung: Bernhard Lutz und Dr. Veronika Giglberger von der Musikabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek und Joel Frederiksen im Instituto Cervantes München (Alfons-Goppel-Straße 7)
Ein verschollen geglaubtes Manuskript als Unikat im Besitz der Bayerischen Staatsbibliothek
Einer Spanienreise Wolfgang Wilhelms, Pfalzgraf und Herzog von Neuburg und Jülich-Berg 1624 ist es zu verdanken, dass eine der wichtigsten Sammlungen spanischer Hofmusik des frühen 17. Jahrhunderts als Unikat erhalten und heute in der Bayerischen Staatsbibliothek aufbewahrt wird. Der kunstsinnige, selbst musizierende Fürst erhielt die „Cancionero“ als Gastgeschenk von Philipp IV. von Madrid. Ihrem Hauptschreiber Claudio de la Sablonara verdankt die Sammlung ihren Namen. Nachdem ein Brand im Königlichen Alcázar 1734 wesentliche Teile auch der Bibliothek zerstörte, zählt dieses heute in München aufbewahrte Manuskript zu den wenigen erhaltenen Überlieferungen spanischer Hofmusik des Frühbarock.
Der Codex (Mus.Ms. E.200) enthält 75 polyphone Lieder bzw. toni, wie sie damals genannt wurden, von denen 31 für vier-, 31 für drei- und 12 für zwei Stimmen komponiert sind. Die Werke entstanden für die Königliche Kapelle von Madrid und aus der Feder ihrer Musiker. Die berühmtesten darunter sind Juan Blas de Castro, Joan Pau Pujol, Mateo Romero, Álvaro de los Ríos, Gabriel Díaz und Miguel de Arizo. Die Liedtexte stammen von den großen Schriftstellern aus dem sogenannten Goldenen Zeitalter Spaniens wie Lope de Vega. Gattungsbezeichnungen wie „Romance“, „Canción“ oder „Sonetas“ wurden bereits im 16. Jahrhundert verwendet. Dagegen tauschen „Novenas“, „Folía“, „Sequidillas“ oder „Endechas“ erstmals in den Sammlungen des 17. Jahrhunderts auf. Diese Namen deuten darauf hin, dass sich die spanische Hofmusik, ähnlich wie die Literatur dieser Zeit, von fremden Einflüssen verschlossen, aus eigenen Wurzeln sowie auf bodenständige Musiktraditionen speiste.
Interpreten: Maria Andrea Parias Sopran | Petra Noskaiová Mezzosopran | Colin Balzer Tenor | Christoph Eglhuber Barockgitarre, Theorbe, Percussion | Ryosuke Sakamoto Viola da Gamba, Laute | Joel Frederiksen Bass, Vihuela, Laute & Leitung
Mit freundlicher Unterstützung des Instituto Cervantes Munich, der Kulturförderung des Bezirks Oberbayern und des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kultur
Alle Angaben unter Vorbehalt Coronabedingter Einschränkungen*
EINTRITTSPREISE: Karten zu 29,00 € | Ermäßigt 25,00 € (Schwerbehinderte) und 15,00 € (Schüler, Studenten)
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