Non é tempo: 500 Jahre Frottole
Gesang der italienischen Renaissance vom Anfang des 16. Jahrhunderts
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts erfreute sich die „Frottola“ in Italien größter Popularität und Wertschätzung. Zwei Jahre nach dem ersten Druck einer Lautentablatur – der Intabolatura de Lauto (1507) von Francesco Spinacino – veröffentlichte Ottaviano Petrucci 1509 in Venedig eine ganze Sammlung solcher Frottole für Laute und eine Gesangsstimme. In der Praxis konnte man sie in ihrer zumeist homophonen Gestalt für verschiedene Instrumente wie Laute, Gambe und ein bis vier Sänger flexibel gestalten. Inhaltlich kreisen die Lieder vor allem um das eine Thema: die Liebe. Zu den berühmtesten Frottole-Komponisten zählen Marco Cara (1475–1525) und Bartholomeo Tromboncino (1470–1535). Beide genossen in Mantua die großzügige Förderung der Familie Gonzaga und die Unterstützung Isabella d’Estes. Wir spielen unter anderen ihre Stücke A la guerra und Zefiro Spira sowie Fuggi, fuggi cor mio von Philippe Verdelot (ca. 1480 – ca. 1530). Instrumentale Fantasien von Francesco da Milano, genannt „il divino“ (1497–1543) und Tänze des italienischen Lautenisten Francesco Spinacino (2. Hälfte 15. Jh. – nach 1507) ergänzen das Liedprogramm.
Interpreten: Sabine Lutzenberger - Sopran, Blockflöte / Kamila Mazalová - Alt / Giovanni Cantarini - Tenor / Joel Frederiksen - Bass, Laute / N.N. - Laute, Flöte, Countertenor / Domen Marincic - Viola da Gamba