Paris 1706 — Au nom de l’amour
Dramatische Kantaten des französischen Barock
Nach Paris 1600 geht unsere musikalische Reise in die Seine-Metropole nun weiter: mit charmanten und expressiven „Continuo-Liedern“ von Sébastien Le Camus und Michel Lambert – zwei Meisterkomponisten der Air de cours. Virtuos zeigt sich die filigrane Behandlung der Ornamentik in Le beau Berger Tircis (Arrangements für Flöte: Michel Pignolet de Monteclair, Gesang: Christophe Ballard). 1706 brachte Jean-Baptiste Morin (1677–1754) die erste Sammlung französischer Barockkantaten heraus. Verpackt in den faszinierenden Stil französischer Eleganz und verbunden mit italienischer Ausdruckskraft sind ihm in den Rezitativen und Arien von Dom Quixotte für Bass und Enone für Sopran regelrechte Feuerwerke an Emotionen und Expressivität gelungen. Von Marin Marais, einem hochgeschätzten Viola da Gamba-Spieler, stammt das berührende Tombeau pour Monsieur Sainte-Colombe. Musik des Flötenvirtuosen Monteclair lassen wir mit Tircis et Clemene, einer Kantate für zwei Stimmen und seinem Deuxième Concert pour la Flûte-Traversière wiederaufleben. Und dass die Theorbe nicht nur zur Begleitung sondern auch als Soloinstrument eingesetzt wurde, machen ein Prélude und eine Chaconne von Robert de Visée hörbar. Unser Bild der Musik Frankreichs um 1700 runden wir mit Louis-Nicolas Clérambaults Duo-Kantate L'amour et Baccus ab.
Interpreten: Axelle Bernage – Sopran / Joel Frederiksen - Bass, Erzlaute / Marion Treupel-Franck - Flûte allemande / N.N. - Violine / Domen Marincic – Viola da Gamba / Olga Watts - Cembalo