Passio - Barockmusik zur Fastenzeit
Barocke Raritäten der Passionsmusik
Werke für Solobass und Solovioline aus dem deutschen Barock des 17. Jahrhunderts, Musik die zwar nominell weniger bekannt scheint, jedoch in Fachkreisen zu den epochalen Höhepunkten sakraler Kammermusik gehört und – jedes Werk für sich – als Kleinod musikalischer Gottesannäherung gilt stehen auf dem Programm.
Dazu gehören die Vertonungen der Klagelieder des Propheten Jeremias aus der Feder von Johann Rosenmüller, dessen mystische Klangsprache biblisch-archaische Züge aufweist.
Ganz anders, aber nicht weniger eindringlich die Lamenti von Johann Christoph Bach, einem Vorfahren Johann Sebastian Bach, wo Solostimme und Solovioline den Gram und Schmerz des Textes dramatisch-konzertant austragen.
Als dritter Höhepunkt steht eine Auswahl der Rosenkranzsonaten des Geigenvirtuosen und Salzburger Hofkapellmeisters Heinrich Ignaz Franz Biber auf dem Programm. Sein revolutionärer Kompositionsstil für Violine – hohe Virtuosität, Doppelgrifftechnik und Skordaturen (abweichende Saitenstimmungen) - gilt als wegbereitend für die Bachschen Solopartiten. Die sogenannten Rosenkranzsonaten sind 15 Violinsonaten über die Stationen des freudenreichen, schmerzensreichen und glorreichen Rosenkranzes, jede Sonate unüblicherweise in einer anderen Saitenstimmung, was für den Spieler eine besondere Herausforderung darstellt.
Interpreten: Joel Frederiksen – Bass, Erzlaute / Eva Saladin – Barockvioline / Christoph Eglhuber – Theorbe / Michael Eberth - Orgel