Reflektionen — Musik von Oswald von Wolkenstein

Musik des Mittelalters im Spiegel der Gegenwart

Er zählt zu den am besten dokumentierten Persönlichkeiten des Mittelalters: Der Tiroler Oswald von Wolkenstein, geboren zwischen 1376 und 1378, war Musiker, Diplomat und Ritter, ein Dichter und „Toparrangeur“. Mit dem Spürsinn und der Inspiration eines versierten Liedermachers verwob er Musik, die er auf seinen zahlreichen Reisen durch ganz Europa gehört hatte, mit seinen eigenen kompositorischen und textlichen Ideen. So entstand z. B. sein einstimmiges Lied In Suria ain braiten hal auf der Pilgerfahrt durchs Heilige Land. Aus dem unbeschwerten burgundischen Liebeslied La plus jolie et la plus belle wird bei ihm eine Schimpftirade auf die norditalienische Lombardei. Die Künstler stellen Wolkensteins Lieder und Vorlagen zudem in einen heutigen musikalischen Kontext, der historischen Aufführungskriterien folgt, zugleich aber weit darüber hinausgeht.

Interpreten: Sabine Lutzenberger – Sopran / Bernd Oliver Fröhlich – Tenor, Saxophon / Joel Frederiksen – Bass, Laute

David Skudlikde-special